„Kannst du das noch übernehmen?“ – „Hast du kurz Zeit?“ – „Du bist doch so zuverlässig!“
Wer Schwierigkeiten hat, Grenzen zu setzen, sagt oft „ja“, obwohl er „nein“ meint – und zahlt mit Stress, Überforderung und innerem Groll. Grenzen zu setzen ist keine Härte, sondern ein Akt gesunder Selbstfürsorge.
Warum fällt uns Grenzen setzen so schwer?
Grenzen setzen berührt Grundbedürfnisse: Wir wollen dazugehören, geliebt und anerkannt werden. Laut Renneberg (2015) steht dahinter oft:
- Angst vor Ablehnung
- Wunsch, nicht egoistisch zu wirken
- Gewohnheit, Bedürfnisse hintanzustellen
Folgen mangelnder Abgrenzung
🔹 Erschöpfung bis hin zum Burnout
🔹 Unzufriedenheit in Beziehungen
🔹 Verlust des Gefühls für eigene Bedürfnisse
Studien zeigen, dass fehlende Abgrenzung ein Risikofaktor für Überlastung ist.
Wie du gesunde Grenzen trainierst
✅ Eigene Bedürfnisse klären: Was ist dir wichtig? Was willst du wirklich?
✅ „Nein“ üben: Starte in kleinen Situationen („Danke, heute nicht.“)
✅ Ich-Botschaften verwenden: „Ich kann das gerade nicht übernehmen.“ statt „Du verlangst zu viel.“
✅ Pause vor Zusagen: „Ich denke darüber nach und melde mich.“
✅ Körperhaltung beachten: Aufrechte Haltung unterstützt innere Klarheit.
Mini-Übung: Der innere Grenzen-Check
- Nimm dir eine konkrete Situation vor, in der du „ja“ gesagt hast, aber „nein“ meinst.
- Schließe die Augen und spüre: Wo im Körper fühlt sich das unangenehm an?
- Stell dir vor, du sagst freundlich „Nein“. Wie fühlt sich das an?
Fazit
Grenzen setzen ist ein Prozess. Jeder Schritt stärkt dein Selbstwertgefühl – und schützt deine Energie.
Quellen
- Renneberg, B. (2015). Soziale Angst verstehen und überwinden.
- Schaufeli, W. B., & Taris, T. W. (2014). Burnout, Engagement and Workaholism: Comparing Concepts.