Trauma durch Klima-Katastrophen: Wenn Naturgewalten die Seele erschüttern

Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme und Waldbrände – die Folgen des Klimawandels sind längst Realität. Immer mehr Menschen erleben diese Katastrophen hautnah: Sie verlieren ihr Zuhause, sehen Zerstörung oder geraten selbst in Lebensgefahr. Doch während die materiellen Schäden sichtbar sind, bleiben die seelischen oft verborgen.

Klimakatastrophen können traumatische Spuren hinterlassen. In diesem Artikel beleuchten wir:

  • wie Klima-Ereignisse die psychische Gesundheit belasten
  • wer besonders gefährdet ist
  • was hilft, um mit den Folgen umzugehen

Klima-Katastrophen und psychische Gesundheit

Akute Belastung

Naturkatastrophen zählen zu den klassischen Auslösern für akute Stressreaktionen (Neria et al., 2008). Betroffene berichten von:

  • Angst- und Panikgefühlen
  • Schlaflosigkeit
  • Hilflosigkeit und Überforderung

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Wenn die Symptome länger anhalten und den Alltag beeinträchtigen, kann sich eine PTBS entwickeln. Laut einer Metaanalyse (Goldmann & Galea, 2014) entwickeln 10–40 % der Überlebenden schwerer Naturkatastrophen eine PTBS.

Weitere Folgen

Auch Depressionen, Angststörungen, Substanzmissbrauch oder somatische Beschwerden sind häufig.

Wer ist besonders gefährdet?

Risikofaktoren sind u. a.:

  • direkte Lebensgefahr erlebt haben
  • Verlust von Angehörigen oder dem Zuhause
  • wenig soziale Unterstützung
  • frühere psychische Belastungen (Neria et al., 2008)

Kinder und Jugendliche sind besonders vulnerabel.

Klima-Trauma und „Eco-Anxiety“

Neben der Erfahrung akuter Katastrophen belastet auch die ständige Angst vor Klimakatastrophen viele Menschen – die sogenannte Eco-Anxiety. Diese Form von Zukunftsangst kann Stress, Schlafstörungen oder Ohnmachtsgefühle hervorrufen.

Gesellschaftliche Dimension

Klimakatastrophen treffen oft besonders hart:

  • Menschen mit geringem Einkommen
  • Bewohner:innen von Risikogebieten
  • Bevölkerungen des globalen Südens

Diese Ungleichheit verstärkt das seelische Leid.

Wege aus dem Trauma

Stabilisierung

In der ersten Phase nach einem Ereignis ist Sicherheit zentral: Unterbringung, Nahrung, medizinische Versorgung. Erst dann kann die Psyche zur Ruhe kommen.

Soziale Unterstützung

Familiäre und nachbarschaftliche Bindungen wirken stark schützend.

Psychotherapie

Traumatherapeutische Verfahren wie EMDR oder Regressionshypnose helfen, die Erlebnisse zu verarbeiten.

Aktives Handeln

Viele Betroffene empfinden es als hilfreich, sich für Klimaschutz oder den Wiederaufbau zu engagieren.

Was kann präventiv helfen?

  • Stärkung von Resilienz durch Präventionsprogramme
  • besserer Katastrophenschutz
  • sozial gerechte Klimapolitik

Fazit

Klimakatastrophen sind nicht nur eine Bedrohung für die Natur, sondern auch für die seelische Gesundheit. Umso wichtiger sind Prävention, schnelle Hilfe und langfristige Unterstützung.

Quellen

  • Bisson, J. I., et al. (2013). Psychological therapies for chronic post-traumatic stress disorder (PTSD). Cochrane Database of Systematic Reviews.
  • Clayton, S., et al. (2017). Mental health and our changing climate. American Psychological Association.
  • Cunsolo, A., & Ellis, N. R. (2018). Ecological grief as a mental health response. The Lancet Planetary Health, 2(7), e261-e263.
  • Felix, E., et al. (2013). Natural disasters and youth: A meta-analytic review. Journal of Traumatic Stress, 24(4), 447-455.
  • Furr, J. M., et al. (2010). Disasters and youth: A meta-analytic examination. Journal of Traumatic Stress, 23(2), 218-226.
  • Goldmann, E., & Galea, S. (2014). Mental health consequences of disasters. Annual Review of Public Health, 35, 169-183.
  • Hobfoll, S. E., et al. (2007). Five essential elements of immediate and mid-term mass trauma intervention. Psychiatry, 70(4), 283-315.
  • Neria, Y., et al. (2008). Post-traumatic stress disorder following disasters. Psychiatric Clinics of North America, 31(2), 247-269.
  • Pfefferbaum, B., et al. (2013). Building resilience to mass trauma events. Ecology and Society, 18(2).
  • Tracy, M., Norris, F. H., & Galea, S. (2011). Differences in the determinants of posttraumatic stress disorder. Journal of Traumatic Stress, 24(5), 482-490.

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